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Mikro046 Verruchte Gegenden. Verfluchte Gelegenheiten.

Liebe Hörerinnen,
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die Mikroökonomen sind ein unabhängiger Podcast über Wirtschaft, der, Wir wollen keine Werbung machen und dauerhaft ein unabhängiges Informationsangebot aufbauen, das die Dinge anders macht. Möglich wird dies erst durch Euch. Vielen Dank dafür!

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Challo

Middelhoff will raus

Middelhoff will „Halbhaft“

Middelhoff ist übrigens Freigänger

Strafbefehl gegen Alice Schwarzer (sie hat die Steuern durch die Selbstanzeige nachgezahlt, welche aber ungültig war, was den Strafbefehl mit einer niedrigen (nicht hohen, wie ich sagte) Strafzahlung zur Folge hatte)

Eine neue Chance für Kindersoldaten …

A Trump associate (Betsy de Vos brother Erik Prince) reportedly set up a secret meeting to establish a back-channel between Trump and Moscow

Russen und Saudis setzen Kürzung der Ölfördermengen fort

ZEIT: Russland und Saudi-Arabien fördern weiterhin weniger Öl

Venezuela Raffinerie Kapazitäten nur zu 30% ausgelastet, weil schlecht gewartet: Tagesspiegel: Ölmacht ohne Benzin. Venezuela importiert (!) Benzin …

Landtagswahl NRW 2017

RP Online: Wirtschaftswachstum – NRW ist der kranke Mann Deutschlands

WAZ: Armutszeugnis: NRW ist Schlusslicht bei Schul-Investitionen

Wie werden denn jetzt die Bremsen gelöst? Kein Link, denn wir haben auch keine Ahnung, was Schwarz-Gelb jetzt anders (bzw. besser) machen wollen …

Adlon Nachklapp

Berliner Zeitung: Skandal im Nobel-Hotel Die Abzocker vom Adlon

So läuft der normale Betrug: RP Online: Milliardenbetrug mit Registrierkassen

Picks

Ulrich: Emad Mostaque, Fondsmanager bei Capricorn, über den Ölpreis und wie die Saudis denken: Odd Lots Podcast: How a Fund Manager’s Trying to Fix Some of the Mideast’s Issues (Podcast, gute halbe Stunde)

Marco: Vice: China’s Webcam Economy Is a Modern-Day Gold Rush Economy of Beauty (17 Minuten Video)

Bibi H – How it is ( wap bap … ) [Official Video] (328.348 „Mag ich“ – 2 Mio. „mag ich nicht“)

Bier

Marco: Riedeburger Dolden Dark Porter

Verriss von Cattolica 10-Hopfen-Sorten-Bier und Diskussion darüber, dass der Kapitalismus jeden erdenklichen Sch**ss produzieren wird … weggeschnitten wegen zu langem Biersegment … Sollen wir das überhaupt weiter machen? Kauft sich jemand unsere Empfehlungen?

Ulrich: Becks Red Ale: malzig-süß, sehr schwach gehopft, aber nicht meins … Bei Bier-Index wird es recht gut und als Bestes aus der Becks „Craft Bier“ Serie bewertet; hingegen bei Rate Beer nur 13 Punkte

Tschöö

Sollen wir zum Thema „Geheimdienste horten Sicherheitslücken“ mal was Längeres machen?

LNP: LNP221 Ich glaub doch nichts, was die Regierung sagt!

Intro-Music: Title: “Femme Fatale: 30a”; Composer: Jack Waldenmaier; Publisher: Music Bakery Publishing (BMI)

Dieter Mayeer
Dieter Mayeer

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Picks

Emad Mostaque, Fondsmanager bei Capricorn, über den Ölpreis und wie die Saudis denken (Ulrich Voß)
Vice-Doku über Chinas Internetökonomie - Goldrausch! (Marco Herack)
Bibi H - How it is (Marco Herack)
Menge der Dislikes beachten

Drinks

Dolden Dark Porter von Riedenburger Brauhaus (Marco Herack)
Find ich gut!
Red Ale von Beck's (Ulrich Voß)
Intro-Music: Title: “Femme Fatale: 30a”; Composer: Jack Waldenmaier; Publisher: Music Bakery Publishing (BMI)

28 Comments

  1. A. Schmidt A. Schmidt

    Bier ist die beste Kategorie XD
    Brav bis dahin durchgehört.
    Bitte Bier behalten.

    Als Pils-Fan kann ich den Genuss von Alt-Bier natürlich nicht nachvollziehen 😉

    • ich beruhige mich jetzt damit, dass es zumindest bei uns ohne wirtschaft kein bier gibt.

      mfg
      mh

    • Ich habe schon ewig kein Alt mehr gepickt … Allerdings auch noch ewiger kein Pils mehr …

    • Puh, Glück gehabt. Ausrede für’s Biertrinken bleibt 🙂

  2. Dix.Doblat Dix.Doblat

    Von mir aus könnt‘ Ihr Euch den Bier-Part sparen … mich würde z.B. mehr interessieren, ob die Target-II-Schulden für unsere Zukunft relevant sind oder nicht. Offensichtlich streiten sich darüber die Experten – könnt‘ Ihr das nicht mal kurz auflösen?
    https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/staatsschulden-lasst-uns-von-italien-lernen/
    … siehe die ersten beiden Kommentare. Mit scheint es so zu sein, dass die einen behaupten, es ginge um reale Schulden zwischen nationalen Volkswirtschaften, während die anderen behaupten, es handele sich nur um eine Information darüber, wie viel Kohle zwischen diesen geflossen ist. Wäre doch spannend zu wissen, was nun der Fall ist – oder?

    • Auflösen ist gar nicht so einfach …

      Meine Interpretation: So lange niemand auf der Eurozone ausscheidet, irrelevanter Verrechnungsposten. Wenn die Eurozone auseinanderbrechen sollte, wird das relevant und einer der Hauptpunkte in dem dann entstehenden totalen Chaos.

    • Dix.Doblat Dix.Doblat

      Thanx, aber was ist dazwischen: Wenn z.B. (nur) Italien aus der EU aussteigt, haben Sie dann Schulden bei der EU oder nicht?

    • Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man in einem solchen Fall noch irgendwie davon ausgehen kann, dass das auch nur ansatzweise geregelt ablaufen würde …

      Ehrlich gesagt: Tritt ein größeres Land aus dem Euro aus (Italien, Frankreich, Deutschland) ist mir nicht einmal klar, ob die Target II Schulden ein größeres Problem sind als die ganzen Verwerfungen auf dem Finanzmarkt, die dann entstehen würden.

      Das kann man jetzt als Ausrede für „weiss ich doch nicht“ werten …

    • Dix.Doblat Dix.Doblat

      Hm!? Danke für Deine Mühe … aber es scheint Euch nicht sonderlich zu interessieren, was ich nicht so richtig verstehe: Wenn die These stimmt, dass der deutsche Exportüberschuss in die EU zu diesem hohen Target-II-ßœberhang von inzwischen mehr als 800 Mrd. Eur wesentlich beigetragen hat und der im Falle des „Ausfalls“ bei EU-Zerlegung dann anteilig von allen EU-Ländern zu tragen ist, dann könnte ich gut verstehen, warum alle von unseren Exportüberschüssen genervt sind. Wenn nicht zu erwarten ist, dass er bei Zerfall ausgeglichen wird – was Du wohl eher erwartest -, dann sollte es im Interesse der Steuerzahler in D sein, Exporte in die EU zu bremsen, solange die Gefahr eines EU-Zerfalls droht, statt auf die Exportweltmeisterei stolz zu sein. Oder?

    • Der viel zu große Exportüberschuss ist grundsätzlich nicht gut, da ist aber Target II nur die Folge. Sprich das Thema Exportüberschuss ist das große Thema, nicht Target II. Oder anders gesagt: Die deutschen Exporte zahlen die anderen Euroländer sowieso mit Schulden, sei es über Staatsverschuldung oder Bankkredite. Diese Kredite „spiegeln“ sich in den Target II Bilanzen.

      Man muss aber gar nicht zu den Target II Bilanzen vorstoßen, denn schon vorher, sprich bei der „normalen“ Verschuldung wird schon klar, dass es für Volkswirtschaften nicht gut sein kann, sich permanent im Ausland zu verschulden. Irgendwann muss Rendite erwirtschaftet werden und Geld zurückfließen und wenn das nicht passiert (weil Kredit nur verkonsumiert), platzt das Spiel (siehe Griechenland). Genausowenig ist es für die deutsche Seite sinnvoll, dem Ausland permanent Kredit zu geben, damit diese damit deutsche Waren kaufen können. Dann hat Deutschland zwar (auf dem Papier) hohe Vermögen in ausländischen Staatsanleihen, was die aber am Ende wert sind, sieht man gerade in Griechenland.

      Kurz: Die gesamte Problematik „spiegelt“ sich nur in den Target II Salden. Schon weit vorher (bei der normalen Kreditvergabe) wird schon klar, dass das für beide Seiten nicht sinnvoll ist …

  3. ThomasMach ThomasMach

    Das Biersegment könnt ihr gerne weitermachen. Ich trinke kein Bier und hör mir das nicht an um das Bier auch zu kaufen. Das Biersegment ist aber ganz gut für euch um zu zeigen, dass ihr euch gehoben über so ein Arbeiter-/Alltagsgetränk wie Bier aeussern könnt.
    Macht natürlich die Folgen auch länger …

  4. luho luho

    Zu der Wählerwanderung von den Piraten gibt es anscheinend keine expliziten Zahlen, zumindest habe ich keine gefunden. Die werden immer nur unter „Andere“ aufgeführt.

    Aus dem Wahlergebnis [1] kann man es aber vielleicht abschätzen.

    2012 hatten die Piraten etwa 600.000 Stimmen, davon etwa 100.000 von der SPD [2].
    2017 waren es bei den Piraten dann noch um die 100.000 Stimmen, also sind 2017 eine halbe Millionen abgewandert.
    Laut Wahlergebnis ist die einzige andere „Andere“-Partei die Stimmen verloren hat die NPD mit 20.000 abgewanderten Wählern, also ist zu vernachlässigen.
    2017 sind um die 300.000 Wähler von Andere zu AfD gewandert[3], was etwa die Hälfte der Stimmen ausmacht die die AfD bekommen hat. Die meisten dieser 300.000 Stimmen werden also von den Piraten gekommen sein.
    Also die Hälfte der Stimmen kamen direkt von den Piraten.

    Wenn man sich dann anguckt wer 2012 zu den Piraten gegangen ist kann man dann überschlagen wie viele Wähler z.B. über zwei Wahlen von der SPD zu der AfD gegangen sind. Ich denke es sind insgesamt um die 150.000 Wähler, die 2007 noch SPD gewählt hatten, zur AfD gewechselt. Also so knapp ein Viertel der Stimmen der AfD kam über zwei Wahlen von der SPD. Das scheint nach den Nichtwählern die zweitgrößte Gruppe zu sein.

    Stellt sich die Frage woher die Nichtwähler 2007 und 2012 kamen, aber das ist dann vielleicht doch etwas zu viel Spekulation 😉

    Für die Wahl in Berlin 2016 gibt es übrigens die Wählerwanderung einschließlich der Piraten[4].

    [1] Wahlergebnis NRW 2017
    [2] Wählerwanderung NRW 2012
    [3] Wählerwanderung NRW 2017
    [4] Wählerwanderung Berlin 2016

    • So ähnlich habe ich auch überlegt. Du musst vor allem auch die Nichtwähler und Erstwähler (waren bei den Piraten damals wichtig) nehmen. Die Zahlen, die wir sehen, sind eigentlich zu grob, um da wirklich stichhaltig Thesen belegen zu können. (Parteien bekommen für Sonderknete noch genauere Ergebnisse …).

      Ich nehme daher immer zu den Wählerwanderungen regionale Ergebnisse hinzu. Also um herauszufinden, warum die SPD so stark verloren hat, schaue ich mir an, wo sie am stärksten verloren hat und was dort passiert ist. Und da sieht man recht eindeutig, dass dort, wo die SPD überproportional verloren hat, die AfD überdurchschnittlich stark ist (quasi im gesamten Ruhrgebiet).

      Nimmt man das alles zusammen, hat die SPD durch (Ex-SPD-)Nichtwähler oder Protestwähler (halt die Piraten beim letzten Mal) viel mehr an die AfD verloren als ihr lieb sein kann. Ein SPDler kann sich das zwar nicht vorstellen, weil die politisch schon komplett woanders stehen, aber hej, Augen auf. Eine signifikante Anzahl der AfD-Wahlkreuze kam von Leuten, die vor 20 Jahren blind das Kreuz bei der SPD gemacht haben.

      Wie die SPD darauf reagieren soll, weiss ich allerdings auch nicht …

  5. vetinari vetinari

    Hallo ihr beiden,
    ich höre euch nun seit seit 3 Folgen zu und bin durch den Auftritt in der Lage der Nation auf euch aufmerksam geworden. Ihr besprecht schwierige Themen sehr unterhaltsam und ich höre euch gerne zu. Manchmal fehlt mir ein wenig die Ordnung bzw. manchmal komme ich auch nicht ganz mit, weil ihr Voraussetzt das Thema bereits zu kennen und sehr schnell auf eure eigenen Gedanken eingeht. Deshalb würde ich mir wünschen eine kurze Zusammenfassung von dem jeweiligen Thema zu haben bevor ihr eure Expertise einbringt.

    Ich hatte noch eine Frage bzw. einen Themenvorschlag.
    Kennt ihr euch in dem Themengebiet Cyroptocurrencies aus im speziellen Ethereum? Ich schreibe über das Thema gerade meine Bachelor Arbeit und würde gerne eure Meinung dazu wissen. Ich habe teilweise die Meinung im Interview über Onecoin herausgehört, aber denke da gibt es doch noch mehr. Falls es schon einen Podcast dazu gibt schreibt mir doch einfach die Nummer.
    (Studiengang ist Wirtschaftwissenschaften)

    Viele Grüße und weiter so!

    • Vielen Dank!

      An das Zusammenfassen müssen wir gelegentlich erinnert werden. Bitte gerne immer wieder. ;o)

      Zum Thema Kryptowährungen: Ich bin bekennender Nicht-Auskenner mit skeptischer Meinung. Das ist eher Ulrich sein Bereich und wir haben hier auch immer wieder interessierte und sich gut auskennende User. Wenn also spezifische Fragen sind, können wir das gerne in der Sendung ansprechen und promoten, sodass du dann ggf. Antworten bekommst oder Ideen für die Weiterbehandlung von Fragestellungen.

      MfG
      mh

    • Es gibt übrigens einen Podcast zum Thema: Honigdachs. Da macht mindestens einer mit (habe nie hinterherrecherchiert, wer die drei Beteiligten sind), der auch im Coinspondent-Blog schreibt.

      Der Podcast ist allerdings ziemlich speziell, teilweise wird es sehr detailliert. Ganz witzig, dass einer der drei Protagonisten anscheinend so viel Geld hat (mit Bitcoins gemacht?!?), dass er gerade mal eine Weltreise macht und es sich nehmen ließ, die Aufnahme in der Osterwoche von den Osterinseln zu machen …

      Das Problem bei den ganzen Cryptowährungen: Eigentlich braucht es nicht sonderlich viele davon. Bitcoin ist groß, Ethereum hat eine große Erweiterung gebracht (Kontrakte). Alles andere ist defakto überflüssig (vielleicht bis auf die ganz anonymen Währungen wie ZCash). Trotzdem ploppen jeden Tag neue Cryptowährungen auf, an denen aber in fast allen Fällen nur einer verdient: Derjenige, der die Währung erfindet.

      Generell klaffen bei den Cryptowährungen die Ideen (schnelle, weltweite, kostengünstige Zahlungen, Geldersatz, …) und der praktische Einsatz zunehmend extrem auseinander. Das, wozu es mal gedacht war, spielt nahezu keine Rolle, während Geldanlage und Spekulation klar die Oberhand gewonnen haben. Letzteres macht die Analyse nicht gerade einfacher …

    • Das mit den Einleitungen ist eine gute Erinnerung … Wir versuchen, uns dran zu halten …

    • vetinari vetinari

      Hey vielen Dank auch für euer Feedback. Ich hatte nicht so eine schnelle und ausführliche Antwort erwartet und fühle mich deshalb etwas schlecht weil ich ja garnichtsmehr dazu gesagt habe.
      Der Podcast hinweiß ist super und ich werde mir da auch mal ein paar Folgen anhören.
      Ich sehe es auch so das viele der Cryptowährungen überflüssig sind und ich sehe durchaus parallelen zu der dotcom Blase, aber viele der neueren Währungen sind eigentlich nur Programme/Software die auf Ethereum oder Bitcoin gebaut wurden. Diese würde ich nicht in den selben Topf werfen.
      Ich bin vorallem auf der Suche nach sinvollen Beispielen von smart contract Software die gebaut bzw. schon implementiert wurde um auch einen Sinn von Ethereum nachzuweisen. Leider gestaltet sich diese Suche sehr schwer.

      Viele Grüße

    • Zu Ethereum und Anwendungen: Das ist alles noch sehr experimentell. Die großen Player in der Wirtschaft fangen gerade erst an, die Blockchain zu verstehen. Bis die Ethereum entdecken und darauf was Sinvolles bauen, wird noch dauern …

  6. Dix.Doblat Dix.Doblat

    Studiengebühren für Bildungsinländer (vulgo: Deutsche Normalstudierende) wird es sobald in D nicht wieder geben. Das Thema ist verbrannt, seitdem die SPD mit deren Abschaffung die Wahlen in NRW 2010 gewonnen hatte. So wird es angesichts der Unwucht beim Bildungsaufstieg – der Anteil der „bildungsfernen“ Schüler an den späteren Studierenden stagniert auf niedrigem Niveau – dabei bleiben, dass tendenziell die Arzthelferin das Studium des Arztsohnes finanziert. Wenn das nicht sozial gerecht ist!?

    • Dieses Problem ist relevant, aber MIT Studiengebühren wäre es tendenziell eher noch schlimmer …

    • Dix.Doblat Dix.Doblat

      Das ist keineswegs erwiesen!
      Zu Zeiten der Studiengebühren in NRW unter Pinkwart stieg der Anteil der Studienanfänger aus „bildungsfernen“ Schichten sogar ganz leicht – ich meine von 19 auf 20%. Es gab für jeden der wollte Darlehen und die entstehenden Schulden waren zusammen mit Bafög bei 10 TEuro gedeckelt. Bei vollem Bafög-Satz – den kriegen normalerweise diese Studierenden – mussten sie keinen Cent zurückzahlen.
      Und Ihr dürft einen Aspekt nicht vergessen: Wer für gute Lehre bezahlt, tritt mit anderem Anspruch auf. Und: Warum zahlt der Meister für seine Ausbildung, Studierende aber nicht? Das werden Privilegien der (grün-sozialen) Mittelschicht gegen (!) die „Unterschichten“ mit einem sozialen Argument geschützt.
      Es sind sich (fast) alle Fachleute einig, dass (moderate) Studiengebühren das Hochschulsystem in D verbessern würden und sozial gerechter wären.

    • Dix.Doblat Dix.Doblat

      * „keinen Cent“ an Studienbeitragsdarlehen – sorry!

    • Erstens: Der Kredit schreckt ab. Auch wenn man ihn nicht zurückzahlen muss, falls man das Studium beendet. Beendet man das Studium nicht, zahlt man aber (IIRC) sehr wohl zurück, den Erlass der Kredits gab es nur bei Abschluss (in endlicher Zeit). „Arbeiterkinder“ testen daher ehr nicht, ob Studium was für sie ist, während das Akademikerkinder „ruhig mal ausprobieren“.

      Zweitens zur Zahl (19 auf 20%):
      a) Das ist nahezu statistisches Rauschen. Ein Prozentpunkt.
      b) Der langfristige Trend ist deutlicher: Anfang 2000 lagen wir bei 13%, 2005 bei 17%. Inzwischen sind wir bei 23%. (Leider finde ich die Zahlen nicht vergleichbar aus einer Quelle …)
      http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/his-studie-mehr-arbeiterkinder-studieren-a-371382.html
      http://www.zeit.de/studium/hochschule/2013-06/studenten-akademiker-arbeiterkinder-bafoeg

      Ich könnte also (auf etwas wackliger Datenbasis) behaupten, dass der Anstieg der Arbeiterkinder in der schwarz-grünen Zeit in NRW im langfristigen Trend mindestens normal, eventuell sogar unterdurchschnittlich ausgefallen ist.

      Zu dem Grundargument: Mit der gleichen Begründung kannst du auch das Abi gebührenpflichtig machen; Akademikerkinder sind auch da bevorteil. Sinnvoll?

      Generell muss man immer bedenken, dass die Wahl eines Studiums immer mit drei bis vier Jahren Gehaltsverzicht einhergeht. Es ist also Quatsch zu behaupten, das würde nichts kosten. Signifikante Opportunitätskosten sind nämlich vorhanden.

      Generell gibt es wohl keine Investition, die sich für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft mehr lohnt, als die in Bildung, auch ins Studium. Es gibt wenig Gründe, gerade dort Leute auszuschließen.

      Ganz am Ende verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht, was durch Studiengebühren gerechter werden sollte. Was genau wird gerechter bzw. besser? Mehr Studienanfänger? Mehr Studienanfänger aus Arbeiterfamilien? Steigender Anteil aus Arbeiterfamilien? Oder wird das Studium besser weil mehr Geld für die Unis da ist? Oder werden die Unis leerer, weil weniger Ungeeignete an die Unis gehen (ich bezweifle, dass man über Geld diese Auswahl treffen kann, egal wieviel man nimmt, um es am Ende zurückzuerstatten)? Oder greifen weniger Leute das spottbillige ß–PNV-Ticket ab? Das Ziel einer Studiengebühr wäre erstmal zu definieren …

    • Dix.Doblat Dix.Doblat

      Puh, da haben wir ein Riesenfass aufgemacht, bleiben wir mal kontextbedingt beim ß–konomischen:
      Es ging Schwarz-Gelb u.a. um die Finanzierungsgerechtigkeit der Hochschulbildung. Leider – und das ist eigentlich schon ein Skandal – weiß niemand genau, was Studiengänge kosten. Politik im Kontext Föderalismus hat darauf bisher keinen Wert gelegt. Bleibt man mal bei den Unis (FHen sind „billiger“, weil die Einheit von Forschung und Lehre dort nicht dazu führt, dass jeder Prof. die Hälfte seiner Arbeitszeit machen kann, was er will und daher 19 Semesterwochenstunden Lehre statt 9 an den Unis verpflichtend sind), so kostet ein Ingenieurstudium um die 100 T€uro, ein Medizinstudium eher 200. Unter Schwarzgelb in NRW konnte ein/e Absolvent/in mit bafög und vollem Studienbeitragsdarlehen max. 10 TEuro Schulden am Ende ihres Studiums ansammeln, das sie ab einem bestimmten Einkommen allmählich zurückzahlen muss. Beim Studienbeitragsdarlehen mit einer unendlichen Stundungsmöglichkeit und Raten ab 50 € monatlich. Wenn man Bildungsferne und untere Mittelstandseltern in 4/5 der westlich-angelsächsischen Welt fragen würde, ob das ein guter Deal für ihre Kids ist, würden sie die Frage gar nicht verstehen. Es ist also eine Frage der nationalen Bildungskultur, ob Studienbeiträge abschreckend wirken oder nicht. Die Anspruchshaltung der mittelmäßig bis gut Betuchten hierzulande ist aus meiner Sicht daher völlig anachronistisch. Komm‘ mir jetzt bitte nicht mit dem Land der Dichter und Denker und Humboldt und dem ganzen Privilegienschutzblendwerk … 😉
      Es gäbe noch viele weitere Punkte zu Deinen einzelnen Argumenten, dazu komme ich jetzt aber nicht – sorry!
      Die Fairness gebietet aber, dass ein ökonomisches Gegenargument aus meiner Sicht ernstzunehmen ist, das bei Dir ein bisschen anklingt (Verdienstausfall während des Studiums): Es könnte sein, dass Hochschulabsolventen im Laufe ihres Lebens mehr Steuern zurückzahlen als z.B. Handwerksmeister.
      Vielleicht sollten wir die Diskussion vertiefen, falls Studiengebühren tatsächlich wieder auf der politischen Agenda stehen … was ich ja nicht glaube (s.o.) … sonst reiten wir hier einen toten Gaul 😉

  7. Fabian Fabian

    Hallo und vielen Dank für die Zeit die ihr aufwendet um regelmäßig diesen Podcast zu produzieren. Ich habe euch über das Interview beim Podcast Lage der Nation gefunden; höre euch also erst seit ein paar Wochen.
    Kurzes Feedback: Die Themen sind toll, aber ich würde mir wünschen, dass die einzelnen Folgen etwas kürzer und strukturierter sind. Es ist manchmal etwas langatmig und ihr lasst euch ablenken und wenn eure Themen etwas konzentrierter präsentiert würden, wäre Mehr als eine Stunde ist zu viel; um die 30 Minuten wäre optimal

    Zum Pick über China:

    Bevölkerung und Internetnutzer
    China hat zur Zeit 1,38 Milliarden Menschen (http://data.stats.gov.cn/english/ siehe China Population Clock unten). Die Internetnutzerzahl lag bis Ende 2016 bei 731 Millionen (https://www.techinasia.com/china-731-million-internet-users-end-2016). 95 % davon über Mobilgeräte!

    Zielgruppe
    Leider konnte ich auf die schnelle keine Daten finden und daher ist mein Kommentar nur auf Erfahrung aufgebaut, aber Schüler sind wahrscheinlich nicht die Hauptzielgruppe für Videostreaming (wenn auch sie bestimmt einen Teil ausmachen), sondern eher die untere Mittelschicht, bis Mittelschicht. Diese Menschen haben gehören zu denen deren Disposable Income prozentual am höchsten ist und die den größten Aufstieg in ihren Lebensstandards erfahren haben. Bei der Mittelschicht spricht man zur Zeit von mehr als 100 Millionen Menschen, wobei die untere Mittelschicht um einige Millionen größer sein wird.

    Internetzugang
    Chinesische Konsumenten nutzen hauptsächlich kostenloses WLAN, das es natürlich zu Hause und in Restaurants, Cafes, und zunehmend auch in Bussen und Bahnen gibt um das Internet zu nutzen. Das mobile Internet wird eher weniger benutzt. Ich glaube das ist ein Kostenfaktor.

    Schönheits-OPs
    Schönheitsoperationen sind eher in Korea „normal“ geworden. In den chinesischen Großstädten und unter denen die sich es leisten können, hat dieser Trend in den letzten Jahren auch Zuwachs genommen, aber ich würde nicht davon reden, dass es bereits so verbreitet ist wie in Korea. Einige Chinesen fahren auch nach Korea um die Operationen dort durchführen zu lassen. Allerdings ist das wohl seit der Debatte um THAAD stark zurückgegangen. Ich kann mir vorstellen, dass das positive Auswirkungen auf die einheimische Industrie haben wird.

    Ich hoffe die Anmerkungen sind nützlich und vielen Dank aus Peking!

    • Danke für die Infos aus China. Vom Thema her würde ich schon eher auf die Jüngeren tippen und nicht auf irgendwas ßœ40. Klar, da sind dann auch schon ne Menge Leute dabei, die viel Geld verdienen und dementsprechend interessant für die Werbebranche sind.

      Die WLAN Nutzung ist natürlich immer ein Aspekt, den man aus deutscher Sicht schnell unterschätzt. Da ist Deutschland ja totales Entwicklungsland, dank sei der Störerhaftung.

      Die optimale Länge werden wir wohl nie finden, der eine findet es zu lang, der andere zu kurz. Hängt halt dann auch am Arbeitsweg, wie lange man joggen geht, etc. pp. Wahrscheinlich kann man das nur lösen, wenn man ein weiteres Format einführt, in dem man dann nur ein Thema kurz und knapp abhandelt. Aber das ist am Ende ein Geld- ergo Zeitthema. Unsere Einnahmen liegen immer kaum über den Ausgaben, Zeit nicht einmal berücksichtigt. Was z.B. gehen könnte: Ein „Laberpodcast“, der manchmal auch querbeet durch die Themen geht und ein „Interviewpodcast“, zu dem wir uns einen GAst zu genau einem Thema hinzuholen. Aber wie gesagt: Angesichts von Zeit und Geld leider nur ein Hirngespinst.

      Was wird aber in Zukunft etwas mehr machen werden: eine kurze Einleitung zum Thema, damit die wichtigsten Daten abgesteckt sind. Zumindest beim Hauptthema.

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