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Festbier, das keinem wehtut und mit Geschmack geizt.
Ich erinnere mich noch an 2002 als Shell ‚Siemens Solar‘ gekauft hat. Die Story in den Zeitungen war auch, dass Shell das noetige Kleingeld hat um die neue Solarsparte gross zu machen. 2006 hat Shell dann SolarWorld dafuer bezahlt die Solarsparte abgeben zu koennen. Das ganze sah dann doch eher wie eine PR-Aktion aus. Daher wuerde ich Shell jetzt nicht so viel Vorschusslorbeeren geben und erstmal schaun ob, sie das wirklich ernst meinen.
Siemens versucht inzwischen auch wieder Solar zu verkaufen, allerdings basierend auf Turbinen, was dem Kerngeschaeft sicher naeher ist.
Warum koennen diese Firmen nicht langfristig arbeiten?
gute frage… gerade siemens kommt mit mehr wie ein aktiver fonds vor als ein industrieunternehmen. das hat vermutlich mehr mit aktueller managementkultur zu tun als mit unternehmensführung wie wir uns das vorstellen.
mfg
mh
Tjah, gute Frage.
Generell ist es immer sehr schwierig, wenn eine Riesenmonsterfirma irgendwas kleines kauft, was nicht so richtig zum Kerngeschäft passt, was noch große Investitionen benötigt, aber noch kein richtiges Geld bringt. Irgendwann wechselt der Tüp, der die Sache gekauft hat, dann kommt ein Rechner ohne Herz/Vision/Skin-in-the-Game und stößt den Zukauf wieder ab.
Kann man gerade auch bei DHL-Streetscooter wieder sehen. Hoffe, dass es bei Sonnen-Batterie nicht in den Jahren bei Shell nicht nachher um verlorene Jahre handeln wird.
Mein Vorschlag wäre eher: Die Großen machen eine Kapitalbeteiligungstochter auf und investieren darüber Geld in Firmen, die mit mehr Geld und als Teil eines Netzwerkes für die nächsten 3-5 Jahre richtig Schub bekommen können. Danach überlegt man neu und weiter. (Kurz: Etwas mehr denke wie ein Venture Capital Geber. Problem: Wenn du dein Image verbessern willst („Greenwashing“) brauchst du eine Mehrheit an der Firma, die du konsolidieren kannst.
Hey, euer Hörer in Norwegen hier.
Greenwashing ist eine Sache, die mir hier allgemein ziemlich sauer aufstösst.
Ein gutes Beispiel ist das neu gebrandete Statoil – Equinor: https://www.dagbladet.no/kultur/same-shit-new-wrapping/69803816 (man braucht kein Norwegisch, der Titel sagt schon genug aus). Da wird in public relationship stunts nur über grüne Energie geredet, wobei das im Tagesgeschäft keine Rolle spielt. Nur Schein, kein Sein.
Das Land ruht sich stark auf seinen Wasserkraft-Lorbeeren aus. Wobei dann wieder oft nicht erwähnt wird, dass eben Firmen wie der grösste Wasserkraft-Produzent des Landes den brasilianischen Regenwald mit Schadstoffen überflutet: https://www.nrk.no/dokumentar/avviser-norsk-hydros-renvasking-av-seg-selv-1.14338742
Weiters redet man über seine Vorreiter-Rolle bei den Elektrofahrzeugen, andererseits heizt man mit Strom, verwendet einfach fast keine Dämmstoffe und baut dann eine neue Nordstream-Pipeline.
Lokal wird gegen Windkraft protestiert, weil es das Landschaftsbild zerstört, aber ß–l und Gas ist ja eine zu wichtige Industrie, um dieses politisch heisse Eisen überhaupt anzufassen.
Ergo braucht man sich nicht wundern, wenn Norwegen mit seiner Investmentstrategie eine ähnliche Linie hält: aus den Augen, aus dem Sinn.
Solange man mit den ß–lmilliarden Elektro-Autos fördert, fördert man halt vor allem sein eigenes gutes Gewissen. Dabei wäre der wirklich wirksame Ansatz, dass ß–l (also quasi das CO2) im Boden zu lassen, denn nur so käme es nicht in die Luft. Wohlwollend interpretiert ist es eine Wette auf den Preisverfall bei E-Autos, der dazu führen könnte, dass man in 20 Jahren kein ß–l mehr braucht.
Norwegen unterscheidet sich aber nicht viel von anderen Ländern. Deutschland ist auch stolz auf seine Solarzellen und Windräder, verheizt aber gleichzeitig den schlimmsten Emergieträger Braunkohle. Und die hier verbauten Solarzellen würden auch weiter südlich in der EU mehr Sinn ergeben, weil der Ertrag 30-50% höher wäre (ergo 30-50% mehr CO2-Minderung bringen würde). Aber dann würden ja Griechenland oder Spanien den Benefit des guten Gewissens einstreichen und nicht wir. Also macht man es nicht.
Irgendwie empfinge ich es als Medienversagen, dass bisher kein Journalist die Eigentümerstruktur von Huawei so recherchiert hat wie die Autoren des Papers.
Ich kann dir da nicht widersprechen. Interessant auch, dass ich in den letzten Tagen wieder ein Interview gelesen habe, in dem der (Deutschland?)-Chef von Huawei diese Mitarbeitergeschichte wiederholen durfte, ohne dass im Interview und/oder im Text dahinter auf die andere Version hingewiesen wurde.