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Mikro203 Klassenkampf von oben – Das Bildungsabkommen mit China

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Marco Herack
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Drinks

Cozy Merlot von WineMood (Hannah)
Guter Stoff.
Hoppen und Molt (Marco Herack)
- Danke an Philipp für die milde Gabe.
Gut. Schmeckt irgendwie anders als man denkt. Außer das Pils. Das war Pilsig.
Intro-Music: Title: “Femme Fatale: 30a”; Composer: Jack Waldenmaier; Publisher: Music Bakery Publishing (BMI)

7 Comments

  1. Thomas Thomas

    Also zum einen plugge ich jetzt mal total eigennützig meinen Vortrag bei der rc3. https://media.ccc.de/v/rc3-11343-ruckblick_auf_ein_turbulentes_jahr_digitale_schule

    Aber: Die Idee Zeit in der Schule = Zeit zum Lernen ist eher so minderprächtig. Also daran krankt diese ifo Studie schon. Da steckt aber auch ein politisches Problem drin: wenn wir die grundlegende Idee des Präsenzunterrichts in Frage stellen, dann fällt die Konstruktion von Schule als Betreuungseinrichtung und Bildungseinrichtung zusammen. Und da gibt es dann ja Anschlussforderungen, nämlich warum zum Beispiel Unterrichtsplanung so reglementiert ist, dass man die komplette Verwaltung umstellen muss, wenn das flexibel sein soll. Das fängt bei der Berechnung der Lehrerstunden an. Und das wäre eine ernsthafte Investition. Man möchte hier ein System retten. Weil je mehr jetzt möglich wird, desto mehr wird am Ende auch möglich bleiben.

  2. Martino Martino

    Universitäten im Vergleich zu Schulen:

    Universitäten sind seit Jahren in einem Modus, der eine Umstellung auf „Remote Lehre“ viel einfacher macht. Jeder Student erhält eine Email-Adresse, es gibt Plattformen, auf denen Material geteilt wird, alle Beteiligten haben Endgeräte zur Benutzung dieser Plattformen, es gibt die Ausrüstung für die Aufzeichnung von Vorlesungen (sowohl Kameras als auch Tablet-Computer, um darauf zu schreiben) etc. etc. etc.
    Zudem haben Universitäten Rechenzentren, die diese Grundlagen selbst unterstützen.
    Es ist völlig selbstverständlich, dass in Hörsälen nicht stapelweise Papier ausgelegt wird, sondern das Material vom Dozenten zu den 20m entfernt sitzenden Studierenden über das Internet und diese Plattformen verteilt wird. Weil jeder weiß, dass alles andere nicht skaliert.

    Schulen sollten sich davon inspirierend lassen und zumindest die ersten Schritte mitgehen. Email-Adressen für alle Schüler, digitale Lernräume, in denen Material geteilt wird kosten wenig und erfordern wenig Veränderungen im (corona-freien) Ablauf.

    Dabei darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass Studierenden einfach aufgrund ihrer fortgeschrittenen Entwicklung natürlich ein selbstständiges Lernen viel leichter auferlegt werden kann als (jungen) Schülern.
    In der Oberstufe allerdings würde es sich durchaus lohnen, die aktuelle Situation als Chance zur Vorbereitung auf den Universitätsbetrieb zu sehen.

  3. Martino Martino

    Bei den Drinks sind Linkziel und Linktext vertauscht, man kann beide Links daher nicht anklicken. 😉

  4. Johannes Johannes

    Hallo ihr beiden, ich habe eine Frage zur sozialen Durchlässigkeit des Bildungssystems.
    Zunächst einmal finde ich in der angesprochenen Studie (oder habe ich die falsche?) https://www.bmbf.de/files/EAG%202020%20final%20mit%20Verlinkungen.pdf
    nicht was Hannah meinte mit „Die OECD haut schon lange auf Deutschland drauf, dass das Bildungssystem für Geringverdiener sehr undurchlässig ist“. Wäre nett wenn ihr mir hier helfen könntet, das interessiert mich. Denn ich hielt das Deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich für eines der sozial durchlässigsten überhaupt. Denn natürlich braucht man als Schüler entweder sehr viel Disziplin (Haha) oder halt Eltern die einem helfen und einen „motivieren“ die Hausaufgaben zu machen (Akademiker). Und für jemanden der das nicht hat, wo die Eltern vielleicht nicht einmal gut Deutsch können wird es sicher sehr schwierig. ABER man braucht kein Geld! Denn (zum Glück bis jetzt!) ist Bildung in Deutschland bis zum PhD mehr oder weniger kostenlos. Und das ist finde ich ein ganz großer Unterschied zu den allermeisten Ländern. Denn in Deutschland ist es zwar schwer, aber trotzdem möglich auch mit wenig Einkommen bis zum Master zu kommen und damit gut Geld zu verdienen. Wohingegen man für die guten Positionen in anderen Ländern fast notwendig an einer sog „Elite-Universität“ mit jährlichen Gebühren im fünfstelligen Bereich studiert haben muss. Man kann also noch so gute Leistungen haben, wenn man kein Geld hat wird man nie Aufsteigen. Weshalb ich nicht ganz verstehe warum in Deutschland das Bildungssystem so viel sozial ungerechter sein soll als woanders. Aber vielleicht könnt ihr mir das ja erklären.
    Ausgehend davon zu meinem Argument:
    Angenommen die These, dass ein Bildungssystem mit hohen monetären Kosten ungerecht für die Einzelnen und schlecht für die Gesellschaft (siehe USA) ist.
    Im Moment wird das Bidungssystem durchlässiger gemacht, indem das Niveau heruntergesetzt wird. Das Argument hier ist, die Schwächeren profitieren in der Schule von den Stärkeren. Außerdem ist die einzige Möglichkeit, bei gegebenem Budget seitens des Staates und ohne zB mehr Lehrer*innen einzustellen, einer Klasse mit sehr heterogenen Leistungen gerecht zu werden, mich mehr um die Schwächeren zu kümmern und die Stärkeren auszubremsen. Wenn wir nun natürlich plötzlich massiv mehr Geld in die Hand nehmen und eine Lehrkraft je 8 Schüler einstellen ist das Problem sicher gelöst. Allderdings sehe ich das im Moment leider gerade nicht. Nun gibt es aber sicher Eltern mit Geld und Anspruch an ihre Kinder (das korreliert) die ein hohes Bildungsniveau fordern und ihre Kinder dann an eine Privatschule und dann vlt an eine Privatuni zu schicken und nicht mehr an die staatlichen. Indem ich also das Bildungssystem vermeintlich stärke, indem ich Klassen mit großen internen Leistungsunterschieden mache, gebe ich den Stärkeren, die oft auch aus reicheren Haushalten kommen, einen Anreiz, nicht mehr daran Teil zu nehmen und schaffe so im Endeffekt genau das, was ich bekämpfen möchte, nämlich ein Zwei-Klassen Bildungssystem. Der Unterschied jetzt im Vergleich zu vorher ist aber, dass ich jetzt nicht nur gute Leistungen brauche um einen höheren Bildungsweg zu bestreiten, sondern auch viel Geld.
    Ich trage das schon länger mit mir rum und würde mich über Eure Meinung freuen.
    LG aus dem schönen Heidelberg von der zum Glück kostenlosen Uni.

    • Titus von Unhold Titus von Unhold

      „Denn ich hielt das Deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich für eines der sozial durchlässigsten überhaupt.“

      Das genaue Gegenteil ist aber der Fall. Wenn die Eltern Handwerker sind bekommt ein Kind in Deutschland bei gleichen oder besseren Leistungen als ein Akademikerkind durchschnittlich schlechtere Noten. Warum? Weil die Lehrer das erwarten und dann mit diesem Bias die Leistungen auch so bewerten. Das deutsche Schulsystem ist darauf ausgelegt auszusortieren.

      Im Podcast von SWR2 Wissen werden seit Jahren alle paar Wochen Beiträge dazu veröffentlicht. Beispielsweise diese Beiträge beantworten deine Fragen:

      https://www.swr.de/swr2/wissen/schule-und-corona-expertin-heike-schmoll-gibt-dem-bildungssystem-schlechte-noten-100.html
      https://www.swr.de/swr2/wissen/corona-krise-lernen-mit-hindernissen-100.html

      Unter anderem wurde auch die Dissertation von Dr. Anne Christine Holtmann vom WZB Berlin vorgestellt, die das sogar dezidiert untersucht hat:

      https://www.wzb.eu/de/personen/anne-christine-holtmann

      „Man kann also noch so gute Leistungen haben, wenn man kein Geld hat wird man nie Aufsteigen. Weshalb ich nicht ganz verstehe warum in Deutschland das Bildungssystem so viel sozial ungerechter sein soll als woanders.“

      Lass doch mal das Geld weg. Denn zum einen ist Deutschland ein Niedriglohnland, zum anderen gibt Deutschland viel zu wenig für Bildung aus. In anderen Ländern muss man nämlich gar nicht „aufsteigen“ um nicht am Hungertuch zu nagen und viele wollen den schwachsinnigen und zutiefst asozialen Wettbewerb auch gar nicht. Gerecht wird ein Bildungsystem vor allem dadurch dass es alle gleichermaßen fördert. Dazu gehört eine Grundschule bis zur 6 Klasse und danach vier Jahre Sekundarschule ohne mehrgliedrige Schulsysteme.

      „Außerdem ist die einzige Möglichkeit, bei gegebenem Budget seitens des Staates und ohne zB mehr Lehrer*innen einzustellen, einer Klasse mit sehr heterogenen Leistungen gerecht zu werden, mich mehr um die Schwächeren zu kümmern und die Stärkeren auszubremsen.“

      Stärkere werden aber nicht ausgebremst wen nman schwächere fördert. Im Gegenteil.

      „Indem ich also das Bildungssystem vermeintlich stärke, indem ich Klassen mit großen internen Leistungsunterschieden mache, gebe ich den Stärkeren, die oft auch aus reicheren Haushalten kommen, einen Anreiz, nicht mehr daran Teil zu nehmen und schaffe so im Endeffekt genau das, was ich bekämpfen möchte, nämlich ein Zwei-Klassen Bildungssystem.“

      Falsch. In Deutschland ist das durch das Grundgesetz verboten und die Einrichtung von Privatschulen an hohe hürden geknüpft. In NRW ist. z. B. auch das Schulgeld per Gesetz auf 140 Euro gedeckelt.

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