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10 Comments

  1. Matze Matze

    sehr schön der Teil zur Versagensunion bzw. zum Wirtschaftsminister.
    Ich bin gespannt, was der nach der Wahl machen wird.

    Parallel dazu gibt es im gleichen Ministerium eine ähnliche Geschichte im Bereich der Energiepolitik:
    „Vernunftkraft“-Chef im Ministerium: Keine Auskunft zum Windgegner

    Arbeitet Deutschlands oberster Anti-Windkraft-Lobbyist jetzt auch im Wirtschaftsministerium zum Thema Wind? Der Verdacht drängt sich auf.
    https://taz.de/Vernunftkraft-Chef-im-Ministerium/!5644860&s=vernunftkraft/

    Da ihr ja einige Zeit her mit Lars Feld gesprochen habt, möchte ich auf ein sehr gutes Gespräch aufmerksam machen:
    Europe Calling “EZB: Niedrigzinsen ohne Ende? – Diskussion zur Geldpolitik der Zukunft“
    https://tube.connect.cafe/watch?v=6K5GJzMKvlg
    Sven Giegolt spricht mit Isabel Schnabel & Lars P. Feld

  2. Martino Martino

    zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Lockdowns:

    Natürlich ist es so, dass ein Wirtschaftsministier die Gesamtwirtschaft betrachten und schützen sollte, und dies eben durch kurze, strikte Lockdowns zu erreichen ist.

    Für die einzelnen Betriebe – also diejenigen, die aktuell noch geöffnet sind – jedoch bin ich mir sicher, dass es sich für diese rechnet, weiterhin geöffnet zu sein und für diese Regelung zu lobbyieren:
    * Die Ausfälle durch erkrankte MitarbeiterInnen dürften sich in Grenzen halten. Dafür ist die Inzidenz dann doch noch niedrig genug; und genug Infizierte merken ihre Infektion ja gar nicht.
    * Wenn es doch mal jemanden erwischt, ist diese Person häufig auch nicht länger krank als „bei einer normalen Grippewelle“.
    * Longcovid-Fälle werden recht schnell von der Krankenkasse weiterbezahlt.

    Solange also der Rest der Gesellschaft durch Lockdowns im Privatleben dafür sorgt, dass die geöffneten Betriebe kein großes Risiko haben, lohnt es sich für diese, weiter zu produzieren. Vor allem, wenn nicht absehbar ist, dass sie irgendwann durch eine längere Schließung einen Preis dafür zahlen.

    Gleichzeitig ist es so, dass die großen Betriebe, die ggf. mehr Einfluss hätten, auch keine so großen Einschränkungen hinnehmen müssen, dass sie sich darüber beschweren würden.

  3. Martino Martino

    Vielen Dank Marco für die Erklärung, dass die Politik seit Januar auf den Impfeffekt wartet!

    Das erklärt Vieles von dem, was wir gerade sehen – auch wenn es wohl nicht der einzige Einfluss ist. Auch wenn natürlich alle Experten (mal wieder) gewusst haben, wie langsam die Lieferungen eintreffen (dafür muss man kein Experte in irgendwas sein, sondern einfach die vereinbarten Liefermengen lesen) und wie viele Menschen man impfen muss, bis der Effekt sichtbar wird.

  4. ThomasMach ThomasMach

    Jedes mal, wenn ihr die Coronapolitik kritisiert bekommt ihr viel Lob auf Twitter. Ich glaube aber, dass ihr gelobt werden weil die HörerInnen eure Meinung teilen und *nicht* weil eure Analysen da besonders gut sind. Coronapolitik wird überall von allen Seiten kritisiert, da kann sich jede ihre bevorzugte Meinung auswählen. Da seid ihr nicht besonders. Die Jack Ma Story hingegen und mehr noch die EIB Story habe ich so nur in euren Podcast diskutiert gehört. Davon hätte *ich* gern mehr.

    Weil ihr da gefragt habt:
    Ihr bekommt natürlich vor allem dann viele Kommentare, wenn ihr etwas kontroverses diskutiert oder einen kapitalen Fehler macht.

    • Vermutlich macht es die Mischung.

      Was die Coronapolitik betrifft ist es manchmal vielleicht auch so… dass sich da was aufgestaut hat und das raus muss. Wir leben ja auch nicht im luftleeren Raum sondern sitzen auch nur unzufrieden daheim und warten auf die Spritze.

      Da sind wir ja dann ja sehr nah am Medium Podcast dran. :o)

      Danke fürs Feedback.

  5. Marvin Michel Marvin Michel

    Ich arbeite als Geschäftsführer in einem im klassischen Sinne mittelständigen (65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) Produktionsunternehmen im Bereich Blechverarbeitung. Daher kurz Feedback zu 2 eurer Themen:

    Rohstoffe: die Situation war und ist wirklich dramatisch. Für uns haben sich die Preise in 4 Monaten mehr als verdoppelt. Dazu war es besonders im März extrem schwer überhaupt an Material zu kommen. Das hat sich mittlerweile wieder gebessert. Preislich ist die Situation aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Zumindest steigen die Preise aber nicht mehr. Wir hören auch, dass es Ende des Jahres eine Entspannung geben soll. Auslöser war wohl auch die Produktionspause in der Automobilindustrie im 1. Lockdown. Dies hat hat zu einem massiven Preisverfall im Bereich Stahl geführt. Für Verbraucher wie wir war es super, aber das Preisniveau war einfach viel zu niedrig um langfristig stabil zu bleiben. Daraufhin wurden die Kapazitäten reduziert und jetzt fehlt Menge. Dazu ist es wohl für einige am Markt kurzfristig attraktiv, den hohen Stahlpreis mitzunehmen und die Mitarbeitenden teilweise in Kurzarbeit zu lassen. Das klappt natürlich nur, bis der erste nachgibt und die Mengen erhöht. Weiterhin haben sich jetzt alle im Markt extrem mit Material eingedeckt, da alle Angst vor einer Versorgungslücke haben. Auch wir haben aktuell bestimmt 2-3 mal so viel Tonnage im Lager wie in normalen Zeiten. Das wird aber dazu führen, dass die Nachfrage extrem nachgibt, wenn sich die Situation beruhigt und alle wieder ihre Läger abbauen. Wenn dann auch noch gleichzeitig das Angebot steigt, rutschen die Preise genauso ab wie sie jetzt gestiegen sind und das Spiel geht vor vorne los.

    Corona: Wir geben uns wirklich Mühe (strenge Maskenpflicht, FFP2 und OP-Masken werden gestellt, maximal 2 Personen im Büro bei mindestens 30 m² pro Person, sonst Home-Office die auch wir als GF bewusst machen um ein Vorbild zu sein etc.) und wir arbeiten schon seit Ende 2020 mit den Schnelltests. Wir konnten darüber auch einen kleinen Ausbruch sofort eindämmen. Wir bieten seit Anfang des Jahres wöchentlich kostenfreie Test an und seit März auch 2 mal die Woche. Wir haben es als zusätzlichen Anreiz so organsiert, dass die Mitarbeitenden per App und/oder schriftlich eine Bescheinigung über das Ergebnis erhalten, so dass sie es auch nutzen können. Das Problem ist nur wie auch schon von euch angesprochen: Die Teilnahmequote beträgt ca. 30%-50% und wir haben als Arbeitgeber keine Chance die Mitarbeiter zu zwingen. Wir werben viel für die Teilnahme an den Tests aber es sind leider immer die gleichen Personen die sich beteiligen. Zumindest bei uns kann es auch keine Angst vor wirtschaftlichen Schäden sein. Wir haben allen Personen die in Quarantäne waren das Gehalt ganz normal weiter gezahlt und uns dann selber um die Erstattung gekümmert. Von diesem Geld ist übrigens noch kein Cent bei uns eingegangen. Die ältesten Anträge liegen seit 3 Monaten bei der zuständigen Behörde. Für uns ist das kein großes Thema, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es das gerade kleine Unternehmen weiterhin verunsichert.

    Ich bin bei vielen total bei euch und mich hat dieser Lobbyismus der Arbeitgeberverbände (inklusive dem Verband den wir angehören) gegen die Testpflicht total geändert. Auf der anderen Seite wird man auch mit diesem Thema ziemlich alleine gelassen. Für uns ist das zu stemmen. Wir haben Rücklagen und uns ist als Familienunternehmen die Sicherheit unserer Belegschaft viel wichtiger als kurzfristiger Ertrag. Aber gerade für viele kleine Unternehmen ist das einfach sehr schwierig. Geld würde da natürlich helfen, aber ich denke vor allem an praktische Hilfe. Das es nach 1 Jahr Pandemie keine Personen gibt, die Unternehmen Besuchen und praktische Tipps und Hilfe bei der Ausgestaltung der Konzepte geben, ist für mich unverständlich. Man muss sich komplett selber kümmern. Wenn man das Thema nicht so wichtig erachtet und/oder wirklich wenig Ressourcen hat, fehlt es halt unter Tisch und wir sind in dieser Situation in der wir leider sind. Wir sind Zulieferer für einen großen Hersteller von Medizintechnik und wir haben über diesen Kunden mehr Angebote bezüglich Unterstützung erhalten als über staatliche Stellen.

    • Titus von Unhold Titus von Unhold

      „Auf der anderen Seite wird man auch mit diesem Thema ziemlich alleine gelassen. […] Das es nach 1 Jahr Pandemie keine Personen gibt, die Unternehmen Besuchen und praktische Tipps und Hilfe bei der Ausgestaltung der Konzepte geben, ist für mich unverständlich.“

      Das liegt daran dass der Staat komplett auf Eigenverantwortung setzt. Die DGUV und die BAUA geben Handlungshilfen heraus und die Betriebe müssen dann ihre Fachkraft für Abreitssicherheit und ihren Betriebsarzt ansprechen. Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung, PSA, etc… Das Kontrollpersonal bei den Gewerbeaufsichtsämtern und den Berufsgenossenschaften ist in Deutschland so weit herunter gespart dass es maximal möglich ist einen Betrieb alle 60 Jahre zu kontrollieren. Also kümmert man sich zuerst einmal um Störfallbetriebe und Großunternehmen. Zum Vergleich: In Luxemburg wird jeder Betrieb mindestens alle sechs Jahre kontrolliert, und 15% aller neu genehmigten Baustellen. Die Bußgelder sind selbst bei Erstverstößen so hoch dass diese den Inspektionsdienst mehr als auskömmlich finanzieren. Hier in Deutschland gibt es selbst für grob fahrlässige Verstöße wie die Manipulation von Schutzeinrichtungen an Maschinen keine Bußgelder wenn es ein Erstverstoß ist.

      Ich war sechs Jahre in einem Sachverständigenbüro als Gutachter für Berufsgenossenschaften und Staatsanwaltschaften tätig und würde den Begriff Vollzugsdefizit durch Vollzugsunwilligkeit ersetzen. Selbst wenn es Tote gibt geht alles alles seinen Gang wie sonst auch. Auf einer Fortbildung meinte ein bekannter Industrieanwalt für Produkthaftung „Wenn sie wenige Gesetze aber exorbitant hohe Strafen wollen, gehen sie in die USA, nach Russland oder Israel. Wenn sie viele Gesetze aber keine Strafen wollen bleiben sie hier.“.

    • Hannah Hannah

      Danke für deinen Kommentar. Es gibt auch einfach zu wenig Einblick in die konkrete praktische Umsetzungssituation, auch bei Wissenschaftlern in der Politikberatung. Ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, dass ich nicht denke, alle Unternehmen machen es schlecht. Aber ich glaub es hapert eben oft an Geld, Zeit, Kenntnis. Wenn ich sehe, wie das Land die Testung in eigenen Behörden und nachgelagerten Bereichen verdummt zeigt das auch klar, dass Größe keinesfalls alles ist. Es wäre hier eben Behördenaufgabe, die Unternehmen sowohl in die Lage zu versetzen als auch dann zu kontrollieren. Und natürlich passiert das nicht. Das Staatsversagen ist da allgegenwärtig.

  6. Marvin Michel Marvin Michel

    Ich kann das nur bestätigen! Bei uns war in den letzten 10 Jahren niemand vom den Gewerbeaufsichtsämtern oder der Berufsgenossenschaft. Am Ende ist die aktuelle Situation ein Benachteiligung der Unternehmen die es ernst nehmen und sich an de Regeln halten.

    Das Thema Arbeitssicherheit haben ja mittlerweile viele Unternehmen unserer Größe extern vergeben. Das ist ähnlich wie beim Auditor für die ISO9001. Jeder weiß bei welchen Firmen man einfach nur die Rechnungen bezahlt und sonst in Ruhe gelassen wird und welchen Unternehmen ihren Job ernst nehmen. Wenn man so ein Unternehmen wählt, verursacht das zwar Arbeit, aber man bekommt dafür auch was für sein Geld. Gerade beim Thema Arbeitssicherheit ist ein externer Blick extrem hilfreich, da man selber schnell betriebsblind wird.

    • Titus von Unhold Titus von Unhold

      Oh ja, wer Qualitätskosten für irrelevant hält soll sich mal die Geschichte von Gigaset oder BSH Hausgeräte ansehen. Oder die Umsatzrendite im Bauhandwerk (5…9 Prozent).

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