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Weiterführende Links und Hinweise zum Thema:
- Titus Gebel – Freie Städte (referral Link!)
- Intro zum Buch mit verschiedenen Links(Mikroökonomen)
- Interview mit Paul Romer über sein Verständnis der Charter City
- Sehr guter Economist-Artikel über die Erfahrungen in Honduras mit den geplanten Sonderentwicklungszonen im Land (ZEDE steht für Zona de empleo y desarrollo económico (Zone for Employment and Economic Development)
- Fancy Video des Seasteading Institute (Projekt in Französisch-Polynesien ist derzeit „on hold“)
- Ulex
- ULEX präsentiert sich als möglichen rechtlichen Rahmen für den Bürgervertrag (wir wissen nicht, was Gebel davon hält)
- Und apropos Bürgervertrag: Wir sind gar nicht dazu gekommen, sein Gegenstück, den Gesellschaftsvertrag, zu erwähnen. Wer dem nachgehen möchte, kann hier nachlesen.
Sehr sehr gruseliges Buch, welches das moralische Ruestzeug fuer Geschaeftsleute vermitteln soll um bei dem Unfall den wir Gesellschaft nennen die Fahrerflucht zu rechftertigen. Investitionssicherheit und Gewalt sind eine sehr unheilige Allianz. Allerdings faellt mir da auch nichts besseres ein. Aber ich bin ein Freund davon die Wahrheit auszusprechen auch wenn sie sehr haesslich ist.
Das Seasteading Projekt finde ich toll!
Das sollen sie ruhig durchziehen, dann versammeln sich alle diese Irren an einem Ort und mit dem nächsten Tsunami sind wir die Typen los.
Das wäre eine Lösung wie bei Douglas Adams. Da haben die Bewohner von Golgafrincham alle überflüssigen Teile der Bevölkerung in ein Raumschiff gepackt und losfliegen lassen … (Per Anhalter durch die Galaxis)
Die Gefahr ist halt, dass die ganzen Reichen sich in die Reichen Städte absetzen und dort keine Steuern mehr zahlen. Und dann fehlen diese Steuerzahler dem ganzen Rest der Welt. Man darf IMHO diesen Effekt nie unterschätzen. Ich weiß, dass man jetzt sagen kann: Hej, die zahlen eh keine Steuern. Aber das stimmt so allgemein nicht. Die Reichen zahlen vielleicht zu wenig Steuern, aber das bedeutet ja noch nicht, dass sie gar keine Steuern bezahlen. Es gibt eine ganz nette Untersuchung, die die Steuerzahler und die Leistungen gegenüber stellt. Und es ist überraschend, wie viel Steuern man bezahlen muss, bis man das als Leistung nicht zurückbekommt. Denn gerade die Mittelschicht nimmt viel mehr Leistungen in Anspruch als zB ein Hartz IVler. Auto –> mehr Straßennutzung. ß–ft länger zur Schule. Danach noch Uni. Und mehr Kultur (Theater zB ist hochsubventioniert; geht teilweise bis zu 100€ pro Besucher). Und dann bleiben nur wenige ganz oben übrig, die nicht nur brutto, sondern auch netto in die Kassen einzahlen. Auf die möchte kein Staat verzichten.
Wir haben schon so Oasen in groß und klein. Monaco, Luxemburg, Singapur, Schweiz. Ich wüsste nicht, was besser werden würde, wenn man diese Ideen als „Private Cities“ noch weiter ausrollt. Außer für die Bewohner in den Private Cities. Also , die mit dem Geld, nicht einmal nicht für die, die als „Dienstleister“ in den Charter Cities angestellt sind …
Ich habe zwei Jahre als Expat in Kasachstan gelebt. Meine Kollegen konnten sich fuer alles begeistern, was das Rechtssystem zu angelsaechsischen Common Law aendert. Wenn man dem Rechtssystem eines korrupten Landes nicht vertraut, dann muss das Gehalt das kompensieren. Vertrauen ist relativ teuer, folglich ist die Kompensation relativ hoch. Die Expats (nicht ich) haben ihre Kinder in Kitas und Schulen mit englischen Lehrern geschickt. Die muessen auch eingeflogen und fuer die fehlende Rechtssicherheit kompensiert werden. Folglich muss das Gehalt die teurere Kinderbetreuung auch noch ausgleichen. Und so weiter und so fort.
Mit einer Freihandelszone, einer Zone eigenem Rechts, oder einer Chartercity kann man dieses Problem abmildern. Daher sind solche Ideen unter Expats populaer. Man weiss halt von zu hause wie gut Dinge funktionieren koennten, aber in Kasachstan klappt halt nichts. (Das das alles neokolonialistisch ist, ist mir bewusst, u.a. deswegen bin ich auch nicht mehr in Kasachstan.)
Interessante Gedanken.
Ich sehe die Charter City Idee von Romer auch deutlich weniger kritisch als die der total privaten Städte von Gebel.
Der Charme der Charter City ist am Ende eine der Differenz oder der Ausgangsbasis. Sie ist explizit als Idee für Entwicklungsländer mit *riesigen* Problemen bei Steuerrecht, Infrastruktur, Sicherheit für Investitionen und Bürger, Bildungs- und Gesundheitssystem, Korruption, etc. gedacht. Da musst du nicht unbedingt mit einer komplett guten Lösung kommen, um etwas (spürbar) zu verbessern. Für das Funktionieren der Romer-Idee brauchst du nicht eine neue Stadt, die besser ist als ein funktionierender Staat (wie zB Deutschland, Dänemark oder der Schweiz), sondern nur eine Stadt, die besser funktioniert als ein (nicht funktionierendes) Entwicklungsland. Letzteres verspricht/behauptet aber Gebel. Und das Versprechen kann man nicht halten; außer man baut eine (für den Rest des Landes) asoziale und unsolidarische Steueroase für Reiche.
Eine sehr schöne interessante Buchbesprechung. Insgesamt kann man sich sowas wie ein großes Hotel odewr eine große Shoppingmall vorstellen, aber sobald man mal eine Shoppingmall in einem Osteuropäischen Land gesehen hat, und sich 1000m davon etntfernt, wird es „unangenehm“. Genau so wird es mit diesen Städten sein, wenn Bedienstete es sich nicht leisten können dadrin zu leben. Trotzdem gibt es Sachen die in einem privat geführten Unternehmen verdammt schnell und effizient gelöst werden können… Da braucht eine Stadt manchmal Jahre, erst gibt es in Wachstumsbezirken jahrelang keine Kitaplätze, 5 Jahre später gibt es an jeder Ecke ne Kita, und huch plötzlich sind alle Schulen überfüllt. Als Außenstehender fragt man sich da, es gibt doch garantiert passende Zahlen um sowas Jahre vorher zu erkennen… Oder ich entsinne mich an eine Schlüsselfertige Flüchtlingsunterkunft, die mehrere Monate nicht eröffnet werden konnte, weil der Betreibervertrag nicht korrekt ausgeschrieben wurde (vermutlich für 5 Personen Wachschutz) und ein neues internationales mehrmonatiges Bieterverfahren eröffnet werden musste..
In dem Sinne ein interessanter Podcast mit vielen interessanten Gedanken.
Hoere seit einer Weile die Mikrooekonomen und wollte mich mal bedanken fuer all die Muehe. Euer Podcast ist zu einem wichtigen Teil meines Alltags geworden und ich lerne staendig Dinge oder sehe sie ein bisschen anders durch die Diskussionen, die ihr fuehrt.
Kleine Anmerkung zur Buchbesprechung: Ihr redet sehr viel ueber das Buch und uebt Kritik. Um den Autor besser zu Wort kommen zu lassen, koenntet ihr einige (kurze und praegnante) Zitate vorlesen. Ist wahrscheinlich schwierig, denn zu lang und zuviel funktioniert im Podcast auch nicht. Aber teilweise hatte ich beim Hoeren das Gefuehl, dass ihr das Buch verreisst, ohne den Autor zu Wort kommen zu lassen.
Ein sehr interessantes und gutes Format! Die erste Folge hat mir gut gefallen und ihr habt euch ein geeignetes Buch zur Diskussion ausgesucht!
Mein Vorschlag für weitere Sendungen: Rainer Zitelmann – Kapitalismus ist nicht das Problem sondern die Lösung (2018).
Es würde mich interessieren, was ihr dazu zu sagen habt.
Bis (hoffentlich) dahin, weiter so und viele Grüße!
Neoliberaler Faschismus in Reinkultur
Ein Machwerk eines Wahnsinnigen.
Der Begriff „Faschismus“ entwertet in dem Zusammenhang den historisch zu betrachtenden Faschismus recht stark.
Und auch „Wahnsinn“ trifft es nicht wirklich gut. Es ist ein recht eindimensionales Denken in Kasten mit allen Folgeproblemen.
Im Diskurs muss man mE anerkennen, dass solcherlei „natürlich“ für einige funktioniert. Man muss nur auf der rechten Seite stehen.. ob nun durch Glück oder durch Befähigung.
Daher kommen dann auch solche Werke und Gedanken. Aber da kann sich der Autor nicht verstecken. Es ist, wie er schreibt. Auch dann, wenn er es nicht sieht.
mfg
mh