Press "Enter" to skip to content

MikroDiskurs003 Die sinnvollste Form der Industriepolitik

Das Ökonomische Quartett ist eine Co-Produktion der Mikroökonomen und des ökonomischen Debattenportals Makronom, in dem Top-Ökonomen aktuelle Themen diskutieren.

Ihr könnt uns per direkter Überweisung unterstützen:
Marco Herack
IBAN: DE07 4306 0967 2065 2209 02
BIC: GENODEM1GLS

Weitere Spendenmöglichkeiten findet ihr hier:  https://mikrooekonomen.de/spenden/

Unser Alexa-Skill

Sendet uns Hinweise und Audiokommentare per Mail an
Mikronomen ät posteo .de

Die Kommentare der Hörerinnen und Links zu den Quellen findet ihr auf mikrooekonomen.de. Dort sind auch die Shownotes mit Verlinkungen, Bildern und ggf. Videos.

Die Mikroökonomen sind ein unabhängiger Podcast über Wirtschaft, der sich Zeit nimmt. Wir wollen ein dauerhaft unabhängiges Informationsangebot aufbauen, das die Dinge anders macht. Möglich wird dies erst durch Euch und eure regelmäßigen Spenden. Vielen Dank dafür!

Weitere Links und die Episoden, an denen die Gäste teilgenommen haben, findet ihr in der Gäste-Übersicht.

Marco Herack
Marco Herack

View all posts

Intro-Music: Title: “Femme Fatale: 30a”; Composer: Jack Waldenmaier; Publisher: Music Bakery Publishing (BMI)

4 Comments

  1. gutschy gutschy

    Wer ein herausragendes Gebaeude errichten will sollte es auf eine breite Basis stellen. Die Hoffnung die ich aus diesem Diskurs herauslesen will erinnert mich an den Sputnik Schock. Die Planwirtschaft war eine reelle Bedrohung. Die folge davon war wohl die Abschaffung des Schulgeldes fuer Gymnasien. Eine fuer die Gesellschaft wohl sehr foerderliche Zeit. Wenn man jetzt die Schlagworte BigData, KI und Chinas Punktesystem nimmt stehen wir vielleicht vor aehnlichen gravierenden Veraenderungen. Dieses koennte im besten Falle dazu fuehren das dem gemeinem Volk wieder mehr Ressourcen zur Verfuegung gestellt werden auf das es sich zu hoeherem erheben kann. Also das die Politiker wieder mehr Weisheit ihn ihre Entscheidungen legen koennten, was fuer mich wohl die Kernaussage dieser Runde war. Eine Hoffnung die ich gerne Teile aber der ich wenig Chancen einraeume. Das sich Industriepolitik an die gegeben Herausforderungen anpassen will, klar. Das der grossteil der Bevoelkerung davon einen Vorteil haben koennte, das glaube ich nicht.

  2. selfandi selfandi

    Eine lustige These finde ich, dass die kartellrechtliche „Zurrechtstutzung“ von Microsoft funktioniert hätte.

    Das Feld der Browser, von Minesweeper und der Virenscanner, auf dem Microsoft im Consumerbereich etwas gebremst wurde ist im Verhältnis zu Microsofts Gesamtgeschäft sehr untergeordnet. Entscheidender als die EU-Kartellrechtsverfahren waren für den Consumerbereich aus meiner Sicht ohnehin iPod, iPhone/iOS, Google-Android und die Playstation. Nicht umsonst hat Microsoft mit Zune und seinem Smartphone Betriebssystem versucht hier gegenanzukämpfen und war bei den Spielkonsolen mir der Wii sogar recht erfolgreich.

    Durch die Konkurrenzprodukte wurde die Geräteklasse, auf der Microsoft Monoplostellung hat, insgesamt aus den Privathaushalten vertrieben. Auf den verbliebdenden Noteboos und PCs ist Microsoft weiterhin defacto Monopolist.
    Insbesondere im Bereich der Betriebssysteme für professionell genutzte Clients und Bürosoftware (Office) ist Microsoft weiterhin marktbeherrschend und kann Monopolrenten abschöpfen. Davon machen sie reichlich Gebrauch.

    Durch Kräfte von anderen Monopolisten (Google, amazon) in anderen Bereichen und die stärkere Cloud-Nutzung (amazon – auch wieder Monopolist bezogen auf seine Sparte) wurden ansatzweise konkurrenzfähige Produkte im Office Bereich (G-Suite bzw. Google Apps for Business) geschaffen. Für den Markt in Europa hat sich dadurch ein sehr schiefes Duopol in diesem Softwarebereich aufgetan.

    Natürlich gibt es andere Bürosoftware und Betriebsysteme, aber duch die Dominanz der Microsoft Office Formate (*.docx etc.), deren Bearbeitung ab einem gewissen Komplexitätsgrad nur mit MS-Office funkioniert (hier könnte kartellrechtliche REgulierung effektiv angreifen!), sind Microsoft Produkte im Unternehmensumfeld tatsächlich alternativlos. Sogar Apple hat an dieser Stelle mit PAges, Keynote etc. den Versuch aufgegeben, sich gegen Microsoft zu behapten, wohl auch aus mangelndem Interesse.
    Nur durch diese Vorherrschaft kann Microsoft andere Produkte (Lync/Skype for Business, MS-Exchange, Visual Studio, MS-SQL-Server, Dynamics ERP) konkurrenzfähig und wirksam in den Markt drücken. Im Cloud-Bereich wächst der Marktanteil von Microsofts azure trotz der starken und bereits im Markt etablierten amazon Konkurrenz kontinuierlich.

    Sinnvolle Ansätze von Gegenwehr durch auch sinnvolle Industrieförderung durch Vergabe staatlicher Aufträge, wie z.B. Limux in München oder die niedersächische Finanzverwaltung, sind inzwischen von Microsoft erfolgreich bekämpft worden.
    …auch wenn ich den stillen Verdacht habe, dass wenigstens in München die (politischen) Behördenleiter einfach lieber dieselben glänzenden MacBooks und iPads (mit MS-Office) haben wollten, die die Ehepartner, Lobbyisten und Industrievertreter auch haben. So ein langweiliges schwarzes Thinkpad mit Linux ist einfach gerade nicht Mode.

    In Bezug auf die kartellrechtliche Regulierung der anderen Großen sehe ich ähnlich schwarz. Google, Amazon, Facebook und Microsoft sind auf absehbahre Zeit so stark im Markt, dass nur die chinesischen Unternehmen (Baidu etc.) mit ihrem eigenen, riesigen abgeschotteten Markt realistisch mit ihnen in Konkurrenz treten können.

    Auch europäische AI/KI-Förderung kommt im jetzigen Umfeld letztendlich nur diesen Unternehmen zugute. Aufkeimende Konkurrenz wird aufgekauft werden und je nachdem die nutzbaren Teile einverleibt und dann fast heruntergefahren (Wunderlist –> Microsoft To Do) oder quasi einverleibt und in den Mutterkonzern überführt (Skype). Vielleicht bleibt auch noch dankenswerterweise ein Teil der Wertschöpfung in den Europa.

    Ich sehe die Abschirmung von europäischen oder deutschen Unternehmen von Konkurrenz auch sehr kritisch und würde dieses Vorgehen ebenso für falsch halten. Ich fürchte aber auch, ohne lokale Unternehmen, die im Spielfeld der Zukunftstechnologien mit den vier großen amerikanischen Unternehmen und den zwei bis drei großen chinesischen Unternehmen auf Augenhöhe konkurrieren und investieren können, wird europäische sektorbezogene Technologieförderung entweder im Sand versickern oder wie gesagt eher den großen chinesischen und amerikanischen Unternehmen eher dienen als der aufzupäppelnden europäischen Konkurrenz.
    Zumal diese Unternehmen wissen, dass es im Zweifel besser ist, für zukünftiges Wachstum die eigene alte Kundenbasis aggresiv zu kanibalisieren, anstatt auf absehbar verdrängte Produkte zu setzen. Eine Lektion, die die deutsche Autoindustrie hoffentlich lernt, bevor sie nur noch Lederausstatungen und Luxusvarienten für chinesische Elektroautos produziert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert