Das Ökonomische Quartett ist eine Co-Produktion der Mikroökonomen und des ökonomischen Debattenportals Makronom, in dem Top-Ökonomen aktuelle Themen diskutieren.
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Ich beglückwünsche euch zu dieser Sendung.
Ein Genuss!
Fakten, Meinungen, gepflegte Diskussion. Bald werde ich meinen Dauerauftrag erhöhen. Bitte mehr solcher Gäste und Themen.
Ich denke, dass es kein Allheilmittel gegen die aktuelle Wohnungsnot gibt, die in einigen Regionen herrscht. Es muss eine Kombination verschiedener Mittel sein. Diese wurden auch erwähnt.
Natürlich darf man die Vermieter nicht vergessen. Niemand investiert sein Geld in eine Wohnung und vermietet diese, wenn dabei keine Rendite herausspringt.
PS: Gefallen hat mir die Folge auch, weil es keinen Sexismus gab. Mich ko***tz es an wenn ich in den anderen Sendungen (auch euren) höre, Frauen hier, Frauen da. Quote hier Quote da.
Es geht um das Thema und nicht darum ob eine Frau, Mann oder nichts von beiden darüber spricht. Nein, es braucht auch keine Quotenfrau/mann/divers/außerirdisch/* damit eine Diskussion ergiebig wird. Es braucht Menschen mit Wissen und Können. Egal ob mit Schniedel, ohne Schniedel oder weiß nicht ob Schniedel da oder nicht.
Nein mich interessiert nicht ob jemand m/f/d/v/w/t/a/* ist. Hast du was zu sagen, dann sag es. Hast du nichts sinnvolles zu sagen dann halt die Klappe. Egal ob m/f/d/v/w/t/a/*
m/f/d/v1/v2/t/a/* = Mann/Frau/Divers/Vegetarier/Veganer/tierliebend/außerirdisch/Wasauchimmer
Ich fand es auch eine sehr gelungene Sendung. Die Argumentation zum Wohnungsgeld verstehe ich persönlich nur bedingt. Das Argument ist, dass es flexibel ist, keine unnötige Subvention darstellt, die Bürokratie geringer ist und mehr Wohnungen entstehen.
Beim ersten Punkt gehe ich mit.
Der zweite Punkt ist fragwürdig. Wenn ich jedem Geld gebe der es nötig hat, damit er sich eine Wohnung leisten kann, dann steigen die Preise in dem Segment. Niemand wird unterhalb des Wohngeldzuschuss vermieten. Will man das nicht dann braucht man eine Prüfung der lokalen Mieten, usw. also Bürokratie.
Das Bürokratieargument verstehe ich auch nicht ganz. Die Prüfung bei einer Sozialwohnung ist zu aufwändig. Eine Wohngeldprüfung, aber nicht?!
Das letzte Argument war, dass mehr Wohnungen entstehen, wenn man den sozialen Wohnungbau lässt und lieber ein Wohngeld einführt. Warum das zwingend so sein muss ist mir nicht klar. Warum entstehen auf einmal preiswerte Wohnungen, wenn ich auch teure bauen kann. Wenn ich dann schon preiswert baue, dann weit außerhalb. D.h. die Kosten um mich als armer Mensch zu bewegen kommen oben drauf + es kommt eher zu einer Ghettoisierung.
Ich sage nicht das Wohngeld nichts bringt und sinnlos ist. Allerdings glaube ich, die Mischung macht es. Die vorgestellte Löung des Wirtschaftsweisen ist mir zu einfach und zu widersprüchlich.
(ich war in der Sendung nicht dabei, fand aber auch, dass das Wohngeld überschätzt wird. Das „Bürokratieargument“ ist ein „Fake“. Das Wohngeld wird jährlich überprüft und natürlich ist das aufwändiger als *einmal* den Sozialwohnungsstatus zu überprüfen. Nun wird man in Deutschland defakto nicht aus der Wohnung geworfen, man bleibt drin und zahlt eventuell Fehlbelegungsabgabe. Diese wird dann überprüft. Was daran jetzt wirklich aufwändiger sein soll, verstehe ich nicht. Was aber stimmt: Fehlbelegte Wohnungen sind natürlich eigentlich eine Fehlförderung, der Staat hat Geld reingesteckt (auf welchem Weg auch immer; Steuervorteile/Zinsvergünstigungen/billigere Gründstück/…) und fehlen trotzdem den Bedürftigen/Anspruchsberechtigten. Das ist IMHO das entscheidende Argument pro/contra Wohlgeld.
Ein Aspekt, der in der Diskussion zu kurz kam: Sorgt steigendes Wohngeld nicht auch einfach für steigende Mieten? Also schlägt der Vermieter das nicht einfach auf die Miete auf und muss dabei nicht einmal mehr ein schlechtes Gewissen gegenüber seinen Mietern haben, weil der Staat ja die Lücke deckt? interessant, wenn man sich die Studie der Sachverstängdigen anschaut, findet man zu dieser Frage (die natürlich bedacht wurde) genau zwei Studien, eine aus Schweden und eine aus den USA und die melden zwei widersprüchliche Ergebnisse: Wird übergerollt und wird nicht übergerollt. Wenn das wirklich der aktuelle Stand der ökonomischen Forschung ist, ist das schon sehr traurig, weil die ß–konomie damit zu diesen nicht ganz unwichtigen Punkt schlicht nichts beitragen kann)
„Sorgt steigendes Wohngeld nicht auch einfach für steigende Mieten?“
Na aber logo!
Ich finde das Argument über den freien Markt schwach aufgezogen.
Einerseits funktioniert der freie Markt ja in allen anderen Bereichen total super; und nur im regulierten Wohnungsmarkt funktioniert es nicht. Deshalb braucht wir mehr „freien Markt“. Neoliberalismus vom Feinsten.
Nun funktioniert der freie Markt für einige leider nicht so toll, deshalb muss der Staat nachhelfen. (Zugegeben, muss er in anderen Bereichen auch.) Und der Staat soll in einem Markt mit Nachfrage-ßœberhang eingreifen, indem er die Nachfrage-Seite stärkt.
Wer über den freien Markt argumentiert, muss auch konsequent sein und zugeben, dass der freie Markt sich hier durch die Verdrängung bzw. den Ausschluss von Menschen selbst regelt.
Das Argument, ein Vermieter würde das Wohngeld einem entsprechenden Nettoeinkommen gleichstellen, halte ich für völlig realitätsfern.
Es ist schade, dass es hier über weite Strecken nur Monologe gab und solche Widersprüche nicht aufgezeigt und nur wenig ausdiskutiert wurden.